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  Lektion 39
 

Cursus Continuus Ausgabe A, Lektion 39: . . . vieles ist dort anders

Um den Ackerbau bemühen sich die Germanen nicht, und der größte Teil ihrer Nahrung besteht aus Milch, Käse und Fleisch. Auch hat niemand eine bestimmte Menge Land oder eigenen Grundbesitz; vielmehr weisen die Würdenträger und Häuptlinge für je ein Jahr ihren Stämmen die Felder zur Bestellung zu und zwingen sie im Jahr darauf, sich anderswohin zu begeben.
Für diese Sache führen sie zahlreiche Gründe an: Damit nicht das Bestreben, Krieg zu führen, verringert werde; damit sie nicht danach trachteten, ausgedehnten Grundbesitz zu erwerben und damit nicht die Mächtigeren die Niedrigeren von ihren Feldern vertrieben; damit sie nicht ihre Häuser zu sorgsam bauten, um Kälte und Hitze zu meiden; damit kein Verlangen Geld zu besitzen entstehe, da ein jeder sehen könne, dass sein Vermögen mit den Mächtigsten gleich sei.
Es ist für die Stämme der höchste Ruhm, dass sie möglichst weit um sich, weil das Gebiet verwüstet ist, menschenleere Einöden haben. Zugleich glauben sie, auf diese Weise sicherer zu sein.
Raubzüge bringen niemandem Schande, sofern sie außerhalb des jeweiligen Stammesgebiets erfolgen, und sie behaupten, sie fänden statt, um die Jugend zu üben und das Nichtstun zu verringern. Und sobald einer von den Häuptlingen in der Versammlung erklärt, er wolle der Anführer sein in dem Krieg, der geführt werden solle, versprechen diejenigen ihre Hilfe, die begierig sind, sich Ruhm oder Beute zu erwerben, und werden von der Menge gelobt.
Die aber, die lieber daheim bleiben wollen, werden getadelt und verachtet.
Einen Gast zu verletzen, halten sie nicht für statthaft nach göttlichem Gebot; die, die aus welchem Grund auch immer, zu ihnen kommen, beschützen sie vor Unrecht und halten sie für unverletzlich; diesen stehen alle Häuser offen, und man teilt seinen Lebensunterhalt mit ihnen.

Vorbereitungen für die erste Britannienfahrt (55 v. Chr.)
1. Während sich Cäsar im Gebiet der Moriner aufhielt, um sich Schiffe zu beschaffen (um Schiffe auszurüsten), geschah es, daß ihre Gesandten zu ihm kamen, die versprachen, sie würden seine Befehle erfüllen (in Zukunft seinen Befehlen nachzukommen).
2. Da Cäsar fürchtete, daß, während sich die Legionen in Britannien aufhielten, im Gebiet der Belger ein Krieg entstehen (ausbrechen) könne, glaubte er, daß sich dies für ihn günstig treffe (daß ihm das gelegen komme) und befahl, was nach seinem Wunsch geschehen solle (er gemacht wissen wollte).
3. Denn wegen der (vorgerückten) Jahreszeit hatte er keine Möglichkeit (mehr), Krieg zu fuhren.
4. Sobald er sah, daß die Schiffe, die er zum Übersetzen1 von zwei Legionen hatte bauen lassen, zur Fahrt bereit waren, übergab er einen Teil des Heeres zwei Legaten, um ihn (es) in das Gebiet der Moriner zu führen, damit ihnen keine Möglichkeit gegeben werde, neue Pläne (Kriegspläne) zu fassen.

1) Ende August des Jahres 55 v. Chr. wollte Cäsar eine Erkundungsfahrt nach Britannien unternehmen. Zur Absicherung des großartigen Unternehmens traf er mehrere Maßnahmen. Er hatte 8 Legionen zur Verfügung, zwei unternahmen die Expedition, eine blieb wohl zum Schütze des Ausgangshafens portus Itius (heute Boulogne) zurück, wahrscheinlich 5 Legionen wurden in das Gebiet der Moriner geführt.


Als (Weil) Agrippina von dem Plan, die Brücke einzureißen, erfahren hatte, eilte sie an das Ufer des (Flusses) Rheins (ans Rheinufer), um diese außerordentlich schlimme Tat zu verhindern. Diese Frau fürchtete überhaupt nicht (nicht im geringsten), Gefahren auf sich zu nehmen - was nicht oft zu geschehen (vorzukommen) scheint -, und war bereiter (eher bereit), alle (möglichen) Gefahren auf sich zu nehmen als die meisten Männer. Während Germanicus sich noch in Germanien aufhielt, brachte Agrippina die meiste Zeit (den größten Teil der Zeit) damit zu, die Pflichten eines Feldherrn zu erfüllen. Dadurch geschah es (So kam es), daß sie für Tiberius ein Anlaß zum Neid (ein rotes Tuch) war.


conficio --> conficiam --> conficerem --> conficiebam --> confeci --> confecit --> confectum est --> confectum erat --> confecerat --> conficiet --> confecit --> confeciunt --> conficitis --> conficimus


1. arbitrabantur; 2.pollicitus est, 3. conabimini; 4. recordamur; 5. hortatus es; 6. ne veriti sitis; 7. moratus est; 8. largiti estis.

1. Viele hielten die Begabung Cäsars für ausgezeichnet. 2. Der Gastgeber versprach ein hervorragendes Mahl. 3. Ihr werdet versuchen, euren Fleiß unter Beweis zu stellen. 4. An die besten Schriftsteller erinnern wir uns immer. 5. Warum hast du die Schüler nicht einzeln ermahnt? 6. Fürchtet nicht die Schande! 7. Germanicus blieb sehr viele Tage in diesem Gebiet 8. Ihr habt den Bedürftigen viel geschenkt.


1. vastandorum, ducendi; 2. gerendi, violandi; 3.faciendi; 4. transeundum; 5. ferendos; 6. comparanda, agendi; 7. perficiendo; 8. petenda.

1. Cäsar unternahm viel, um das Gebiet der Germanen zu verwüsten, und entschloß sich, sein Heer in diese Gebiete zu führen.
2. Er war nämlich über die Frechheit der Germanen empört, die, um Krieg zu führen, keine Gelegenheit hatten vorübergehen lassen, die Bundesgenossen zu beleidigen.
3. Deshalb plante er, eine Brücke über den Rhein bauen zu lassen.
4. Zuerst sagte er den Zenturionen, warum eine Brücke zur Überquerung des Flusses besser (geeigneter) sei als Schiffe.
5. Dann rief er die Soldaten zusammen und forderte sie auf, Mühen auf sich zu nehmen:
6. „Haltet euch nicht zu lange mit der Beschaffung des Baumaterials auf! Denn jetzt ist es nötig, schnell zu handeln!"
7. Die Soldaten waren nur zehn Tage mit der Errichtung der Brücke beschäftigt.
8. Als die Brücke fertig war, schickten mehrere Stämme der Germanen Gesandte, um Freundschaft zu erbitten.


1. pacis faciendae causa/ ad pacem faciendam/ de pace facienda; 2. imperatoris audiendi causa/ ad imperatorem audiendum; 3. inpuniendis hostibus; 4.filium educandum/ educandi causa/ 5. ad arma capienda/ arma capiendi/ armorum capiendorum.

1. Gesandte wurden geschickt, um Frieden zu schließen. 2. Viele Menschen waren zusammengekommen, um den Kaiser zu hören. 3. Cäsar zeigte sich nachsichtig (mild) beim Bestrafen der Feinde. 4. Der Vater schickte seinen Sohn zur Erziehung (Ausbildung) nach Rom. 5. Der Feldherr ließ den Feinden keine Zeit, zu den Waffen zu greifen.


Streng sind dort die Ehen (geht es dort in den Ehen streng zu), und kein Teil der Sitten (Moralvorstellungen) scheint des Lobes würdiger (lobenswerter). Denn fast als einzige unter den Barbaren sind sie mit jeweils einer Ehefrau zufrieden (begnügen sie sich mit ...). Die Mitgift bringt nicht die Ehefrau für den Ehemann mit, sondern der Ehemann für die Ehefrau. Die Eltern und Verwandten sind anwesend und begutachten die Geschenke: Geschenke, nicht zum Vergnügen einer Frau ausgesucht (keine Geschenke, die Frauen erfreuen), sondern Rinder, ein bereites (gezäumtes) Pferd sowie Schild und Schwert. Die Frau ihrerseits bringt dem Mann irgendeine Waffe. Gleich zu Beginn der Ehe wird sie daran erinnert, daß sie kommt als die Gefährtin in Mühen und Gefahren, um das Gleiche im Frieden, das Gleiche im Kampf (in Krieg und Frieden das Gleiche) zu ertragen und zu wagen (wie der Mann).


„So lange (schon) wird Germanien besiegt". (Tacitus Germ. 37,2); links: Imperator Caesar Domitianus Augustus Germanicus consul XI censor perpetuo pater patriae. (Domitian, 81 - 96 n. Chr.) Sesterz aus Messing, Rom 85 n. Chr. - Auf der nicht abgebildeten Rückseite der Münze: sitzende Germania, gefesselter, stehender Germane, dazwischen eine Trophäe mit sechseckigen Schilden, zu Füßen der beiden verschiedene Waffen. Umschrift: GERMANIA CAPTA - rechts: Marcus Antoninus Augustus tribunicia potestate XXVII. (= Marcus Aurelius, 161 -180 n. Chr.) Sesterz aus Messing, Rom 172/173 n. Chr.

 
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